Meine Unterkunft heute lag 6 km hinter Guben, weshalb ich heute früh wieder zurück geradelt bin. Als ich nämlich gestern gewahr wurde, dass ich den touristisch erschlossenen Neisse-Abschnitt kurzzeitig verlassen hatte - Tagebau-Gebiet ist nicht so sexy- da gab es entweder keine Unterkünfte mehr und die wenigen auf den Dörfern (bikeline Radführer) waren voll.
Auf wild zelten in dieser kargen Gegend (Tagebau Jänschwalde) hatte ich überhaupt keine Lust. Bei einem Imbiss in Grießen empfahl mir eine alte Dame den "Waldow" in Guben.
Den fand ich sogar noch bei booking.com und konnte hier am Rande der Baggerschlucht gg.19h noch buchen, stieg aufs Rad und fuhr die 25 km nach Guben. Ankunft kurz vor 21.00 Uhr und tatsächlich: Waldow, der Chef begrüßte mich, ich konnte das Fahrrad unterstellen und bekam nach einer herrlichen Dusche sogar noch ein gepflegtes Abendessen und einen guten Pfälzer Dornfelder zum Absacken....I h hab geschlafen wie ein Stein........
Und wieder ein durchschnittener Ort: Gubin auf der polnischer Seite war einst das Ortszentrum, was man noch heute an der beeindruckend großen Kirche mit ihrem.wuchtigen Turm erkennt. Der Turm ist wieder begehbar u d teilsaniert dss Kirchenschiff ist Ruine geblieben: ein spektakuläres Zeugnis des Krieges, das hier mittlerweile normales Staftbild ist-...noch immer. Ich stoße außerdem auf Reste der Stadtmauer Türme,... recht spärlich verteilt, künden von alten Zeiten. Ansonsten ist Gubin ein Sammelsurium der geschichtlichen Brüche und insofern ein spannender Gradmesser einerseits der europäischen , andererseits der deutsch-polnischen Einflüsse auf Architektur, InfraStruktur und Gedenkkultur!
In Guben auf der anderen Seite gibt es ein hübsches neues Stadtzentrum Einkaufsstraße und Cafés daneben natürlich noch allerhand DDR- Hinterlassenschaften (VEB-Ruine...)
Und dann sehe ich , dass die Körperwelten-Ausstellung hier heimisch geworden ist: Das "Plastinarium" des Dr..Hagen...
Nach einem Eis geht's weiter ....
Gubin (PL)
Gegen Mittag begleite ich h die Neiße zu ihrer Mündung in die Oder. Mündungen sind etwas ganz besonderes: ein Aufeinandertreffen unterschiedlicher Gewässer, die untersvhiedliche Geschwindigkeiten haben und dann doch verschmelzen: eine schöne und lebendige Naturgewalt!
Hier wirkt das alles sehr friedlich: die breite, ruhige Oder nimmt die kleinere, quirlige Neiße mit einem liebevollen Rechtsknick auf und beide gleiten weiter. Die Oder gibt den Namen, die Neiße gibt die Grenzfunktion weiter bis zur Ostsee.
Ich setze mich ans Ufer und lasse die Drohne steigen um den Mündungsbereich besser sehen zu können...
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