Von Usedom nach Ahlbeck
Ich starte wieder gg.10 Uhr gut gestärkt in Usedom und habe eine gemütliche und überschaubare Etappe vor mir, die viel Sonnenschein und fabelhafte Natur verheißt. Zunächst steuere ich ein architektonisches Highlight in Stolpe an, wo das Familienschloss teilweise wieder aufgebaut wie ein Schmuckstück strahlt. Der Radweg dorthin ist ein Träumchen: zunächst durch einen schönen Wald, immer gut asphaltiert und ruhig, danach gewunden durch Felder und ohne wesentliche Steigungen.
Hinter Stompe ändert sich leider etwas. Aber dafür stimmt die Atmo u d alles andere!
Stolpe hat eine schöne Backsteinkirche und der Kirchfried ist fast so rudimentär wie in der Bretagne ummauert mit einem niedrigen Steinwall.
Durch die kommenden Orte führt mal der Radweg, maldie Landstr.: Ich halte Ausschau nach dem Haff....
Der Radweg rückt immer näher ans Haff und an einer der dichtesten Passagen nehme ich einen Abzweig über Schotter durchs Feld hinunter ans Haff: der leichte Anstieg in der Mittagssonne lohnt sich und schon der Ausblick auf der Höhe ist ein Genuss: über weite Kornfelder Streifen def Blick weit hinaus ins Haff. Nur 200 m abwärts durch sandigen Boden und ich finde einen direkten Zugang unter großen Bäumen, der ganz einsam ist.
Nach ersten Schritten an der Wasserkante beschließe ich, hier noch einmal die Drohne zu starten um den Überblick über diese einzigartig schöne Naturzone einzufangen. Auf die Bearbeitung dieser Aufnahmen saheim freue ich mich jetzt schon....
Und dann greifen die Mücken an so gezielt und in Überzahl, dass ich beschließe weiterzufahren. Nichts schützt besser als der Fahrtwind...
Zurück auf dem Radweg, der hier auf einer schicken Allee unter Bäumen verläuft gehts immer wieder ein klein wenig aufwärts: Usedom hat ein wenig Höhenmeter....
Das Ziel rückt immer näher, ich mache eine letzte kurze Rast am Wolgast-See, einem Ferienparadies zwischen ychattogen Bäumen mit Volleyballfeld, Tretbootfshren, Imbissbuden und Camping. Auch hier, so denke ich kann man wunderbar Urlaub machen auf Usedom. Das einzige was mich eom baden wurmen würde wäre, dass das Meer keine 5 km entfernt ist.
Ich nehme einen kräftigen Schluck und trete den letzten Abschnitt nach Ahlbeck an. Im Navi kommt jetzt die einzige nennenswerte Steigung, ein richtiger kleiner Hügel. Also runterschalten und durch... Es geht noch einmal durch den Wald , was bei der Hitze gut tut, vorbei an relativ vielen Urlaubsradlern die abgestiegen sind und schieben, sodass ich mir fast wie ein Angeber vorkomme, der mit vollem Gepäck an ihnen vorbei radelt. Aber die Ostsee ruft und ich wittere die letzten Meter meiner Reise: Sprintgefühle treiben mich über die Kuppe und dann rolle ich (wieder auf einer fiesen Huppelpiste) am Ortseingangsschikd von Ahlbeck vorüber...Ich bin fast da....
Es ist noch mittag als ich das Meer erreiche, perfektes Wetter und da ich baden gehen und mit dem abgesattelten Radel noch kleine Expeditionen machen möchte gönne ich mir ein Villen-Appartement an der Promenade (feudal), checke umgehend ein, stelle die Sachen ab und springen sodann - noch mit Rad- Klamotten- direkt ins Meer....Euphorie am Ende einer Radreise lässt sich wirklich nicht besser ausdrücken. HERRLICH !!!!
Ein Tag zum Genießen!
Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang und Meerbad in Ahlbeck richte ich ich mich im Appartement ein, und nach der obligatorischen täglichen Etappen-Abschluss-Dusche, steige ich auf mein federleichtes weil entpackes Ghost-Rad und mache mich auf Erkundungstour der 3 Kaiserbäder entlang der Promenade....
So richtig abgeschlossen ist def Ode-Neiße-Radweg natürlich erst, wenn such der Grenzabschluss erreicht ist.
Da die Oder am Ende ganz in Polen liegt bin ich ja links ums Haff auf Usedom und treffe hier oben in Ahlbeck auf dem Weg nach Swinemünde die nördlichsten Grenzpfosten, denen ich seit dem Dreiländer-Eck bei Zittau gefolgt bin. Jetzt schließt sich dieses Kapitel "Ostgrenze" und der europäische Radweg, der hier angelegt wurde ist die schönste Möglichkeit eine Grenze weitestmöglich einzuebnen. Man rollt u d merkt fast nicht dass man in Polen ist. Ein Streifen alter Grenzbefestigung mit Stacheldraht ist belassen worden: Vergangenheit, die hoffentlich nie wiederkehrt.
Ich radele am Hafen in Swinemünde ein wenig in die Stadt und drehe dann um, diesmal über den alten Grenzübergang. Der wirkt ein bisschen wie in Küstrin: einfach liegen gelassen, man fährt durch....
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