Etappe 6- EPINAL - TOUL
Bonjour, hier ein Video über ein schönen Abschnitt, den ich aktuell bereise: die französische Mosel !
Es hat heute Nacht geregnet, ich nutze den späten Check out und labe mich am leckeren Frückstücks-Buffet: so wird daraus eher ein Brunch.
Die heutige Tour wird lang, aber freundlich, da es immer an der Mosel abwärts geht bis Toul.
Wetter soll auch stabil bleiben. Bon, je suis prêt....
Die heutige Tour macht besonders deutlich, wie das französische Wasserwegenetz aufgebaut ist. Zum einen ist die Mosel noch sehr flexibel, teilt sich oft, umfließt Inseln und bildet ganze Seenlandschaften, zum anderen ist die Industrie hier natürlich aktiv geworden, hat sich Seen gebaggert, kleine Kanäle zugeführt, und dann gibt's ab Epinal auch noch den stets parallel geführten und alle paar Kilometer durch Schleusen regulieren Canal des Vosges. Neben der quirligen Mosel wirkt er fast so wie ein Rankstock, der dem jungen Fluss zeigen soll, wos lang geht. In Frankreich sind die Kanäle ein Vermächtnis des Absolutismus, der das Werk begann das ganze Land auf dem Wasserweg zu erschließen, wirtschaftlich! Das System wurde dann im 19.Jh.vervollkommnet. Manche der Kanäle sind noch heute Lebensadern, andere führen heute eher eine touristische Relevanz (Hausboot-Urlaube), wieder andere sind fast bedeutungslos.
Der Radweg heute führt bis zur Kreuzung vor Nancy konsequent am Kanal entlang, was einen super Belag und grade Streckenführung zur Folge hat. Immer wieder sieht man die Mosel sich nähern und wieder entfernen. Zweimal bin ich über eine Wasserbrücke gefahren, bei der der Kanal mittels einer Brücke über (!) die Mosel geleitet wird. Kurios!! Und dann immer wieder Ecluse und Absenkung....
Den größten Teil der Strecke kann man also bestens genießen, das Wetter ist super, die Sonne lächelt mich immer häufiger an und ich kann im Schnitt 20 km/H machen, wobei ich mich entspannt umsehe.
Nach 60 km teilten sich in Méréville die Radwege: hier zweigt auch der Canal de Jonction ,also Verbindungskanal, nach Nancy ab. Ich folge aber der Mosel weiter nach Toul und beschließe hier eine Rast an einem der zahllosen Seen zu machen.
Überhaupt bin ich heute durch ein Angler-Paradies geradelt! An die 100 kleinere und größere Seen habe ich im vorbeifahren beobachtet: dort undxam Kanal sowie an der Mosel saßen sie wie die Frösche mitvteilweise riesenhaften Ruten, ganze Angeler-Kooperationen, in grün und fleckfarben, mit Zelten,Netzen und d Sesseln...Es ist Samstag....
Der Abschnitt nach Méréville ist wunderbar ruhig, naturbelassener und ohne Kanal (Nancy zieht hier alles auf sich) auch deutlich "authentischer". Zum ersten Mal seit Epinal habe ich es mit der einfachen Mosel zu tun, die hier Auen hat und bis zum Wehr vor Toul streckenweise echten Talcharakter bekommt. Auf einem Abschnitt radele ich gar auf einem schmalen Streifen gefühlt "auf der Mosel", die eine Seite istcein riesiger Nebenarm, Naturschutzgebiet: super Radwege!
Und dann ist plötzlich Schluss: Eine große Wehr verhindert den Radweg und die letzten ca. 8 km muss man auf Straßen fahren, zweimal noch Brücken kreuzen, außerdem lästige Steigungen überwinden, alles ohne an der Mosel zu sein. Ich erreiche sie erst wieder kurz vor Toul im Stadtgebiet.
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