Etappe 2 auf dem München-Venedig Radweg führt auf über 900m Höhe und hat doch erträgliche Anstiege. Der Weg zum Sylvensteinspeicher ist sehr angenehm vom Belag und ein schöner Abschied von der Isar, der man vor der Tunneleinfahrt noch einmal von oben zuschaut, wie sie hellblau durchs wilde Tal rauscht. Nach besagtem Tunnel (Klassiker) kommt man am See heraus und darf sich alpin fühlen: die Gipfel steigen höher, die Wälder Umrahmung den großen Speichersee und da ich mit Gepäck unterwegs bin entscheide ich mich für den Abschnitt entlang der Straße (und gegen die MTB-Alternative über Fall). Den Abstecher an der Walchenklamm gönne ich mir aber doch: sehr schön peitscht hier das Wasser wild durch die Felsen . Der Verkehr auf der Straße ist erträglich, auch vor allem vereinzelte LKWs rasen. Die einzige heftige Steigung wartet dann im Achenwald: eine Strecke durch den Wald, die mit Trekkingbike und vollgepackt nicht an einem Stück klappt: ich gönne mir eine Rast, tief unter mir rauscht ein Bach, es ist einsam auf diesem Abschnitt. Als ich dann aber die Höhe erklommen habe, rollt es herrlich durch den Wald. Die Grenze zu Österreich mit alter Zollstation habe ich kurz zuvor passiert, jetzt fahre ich mit tollem Bergpanorama zum Achensee, der Tourismus im Tal wird mehr und mehr. Das Wetter bleibt stabil und ich mache Pause am südlichen Ende des Achensees . 7 km lang streckt sich der Bergsee, wird umrandet von felsigen Höhen und ist ein wahres Wassersport -Paradies. Mit dem Fahrrad fährt man gemütlich an ihm entlang, vorbei an Camping, Segelschulen, später auch Wellnessresorts. Dazwischen nah am Wasser, mal an Felswänden vorbei, immer mit Blick auf das herrliche Bergpanorama. Ein Ort ohne Autos!
Und am Ende vom See wartet die Abfahrt: über 400m abwärts auf der Straße verleiten zum Schuss fahren. Ein erster Bremsentest....
Im Tal angekommen begrüßt mich der Inn, dem ich bis Innsbruck folge: der Radweg ist fast durchgängig asphaltiert, ein Abschnitt ist allerdings
übel (Terfens bis Hall). Der Blick aufs Karwendelgebirge entschädigt aber auch dafür, dass man fast nie den Inn direkt zu sehen bekommt, so hoch stehen Bäume und Gebüsch. Ansonsten Flusstalradweg: schön um km zu schrubben...Strategisches Ziel daher Innsbruck in Brenner-Nähe. Zur Stadt braucht man glaub ich nichts zu sagen: Sehr schöne, volle Altstadt, historisch! Nach einem ausgiebigen Stadtbummel fahren ich zum Camping in Kranebitten, wo ich die Nacht verbringe: nochmal 7 km raus, aber der Platz ist gut und morgen hab ich etwas weniger vor nach den 96 km heute, auch wenns wieder aufwärts geht....
Da wäre ich beinahe in den Corso geraten....;-)
Hier oben in Tirol schnuppere ich die erste Höhenluft. Tolle Gipfelblicke bevor meine erste Abfahrt mich wieder ins Tal führt....
Gotthilf Fischer hat sich hier verewigt. Einige Lieder kennt man auch...."Bergvagabunden", "Die Gedanken sind frei"....
Zieht es doch mal zu? Heute war das Wetter stabil, wenn auch nur bei 17 °C.
Zum Radfahren nicht das schlechteste, aber die Sonne wär noch schön. Mal sehen, was das Tal bringt
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