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Montag, 03.08.- ETAPPE 1

Füssen - Ottobeuren

Am Ende eines nassen Tages
Am Ende eines nassen Tages

Es ist 22 Uhr und ich sitze bei einem heißen Kaffee im Restaurant und blicke auf meine erste Etappe zurück. Was für ein Einstieg. Ich kann mich nicht erinnetn einmal so durchnässt so lange geradelt zu sein. Die Entscheidung bis Ottobeuren zu radeln hatte ich übrigens noch daheim getroffen und gebucht. Aber genau das hat geholfen es durchzuziehen, nicht einzuknicken. Ich spüre durchaus meine Gesäßmuskeln nach 108 km, aber es fühlt sich gut an jetzt hier zu sein. Morgen solls nochmal nass werden, da hab ich schon etwas gut. Rechnet man die Radrunde auf ein Tagespensum im Schnitt für 7 Tage, so sollte man ca. 70 km pro Tag schaffen, ich hab also etwas Spiel.

Mein Hotel liegt gut, ein schönes Zimmer und die Aussicht auf Schlaf locken mich langsam, aber hier im Gasthaus "Zum Mohren" (hier noch nicht anstößig) gibts W-Lan, im Hotel war davon nichts zu merken. Also noch ein paar Gedanken, Bilder  und dann ab ins Bett. Für morgen hab ich mich noch nicht entschieden wie ich mit dem Wetter umgehe....

Wetter
Wetter

Um es gleich vorweg zu nehmen: das Wetter hat meine Tour heute ganz klar in zwei Hälften geteilt. Der erste Teil von Füssen bis Kaufbeuren verlief sehr angenehm, ich hatte viel zu sehen, genoss die sehr komfortable Radroute am Forgensee und später auf der alten Bahnroute (viel abwärts!) Zudem rauchten Nebelschwaden aus den Alpen und boten ein tolles Panorama.

In Marktoberdorf besichtigte ich den Schlossberg wo heute die bayerische LandesMusikakademie ist und daneben die traumhaft gelegene Kirche mit Alpenblick. Alte Epitaphe und Gedenktafeln aus dem 18.+19Jh. , beeindruckende Grabsteine im Kirchhof. Und eine ausführliche Gedenktafel für die Gefallenen Marktoberdorfer aus dem 1.WK. Darunter zahlreiche an der Vogesenfront: gut möglich dass ich kürzlich an ihrem Gräbern vorbei gekommen bin. Viele Bayern liegen dort.

Über die schönen Lindenallee habe ich dann den Weg hinunter auf den Marktplatz gekommen und etwas zu mittag gegessen.  

Vorbei an der berühmten Traktorfirma Fendt bin ich dann gemütlich weiter nach Kaufbeuren geradelt. Dort angekommen kippte dann langsam das Wetter. 

Während ich die Altstadt erkundete begann der Regen, und er sollte nicht mehr aufhören...

Ich ließ mich in Kaufbeuren durch einen Audioguide online zu den Sehenswürdigkeiten lotsen und informieren: ein Schulprojekt, das die Stadt sehr schön öffentlich gemacht hat. Ich gelangte vom Rathaus über die Stadtkirchen und das Kloster der Lokalpatronin , der Heiligen Crescentia (2002 Heilig gesprochen) hoch zur Stadtmauer an St.Blasius. Dort oben fand ich eine herrliche Aussichtsstelle am Fünfknöpfeturm (Wahrzeichen der Stadt), am oberen Ende des  Klostergarten (am Hang) stehtvekne Laube mit Balkon. Dort konnte ich mich unterstellen und trockenen Hauptes auf Kaufbeuren blicken. Nur mit einem Huhn musste ich mir diesen Platz teilen. Wir verstanden uns aber bestens....;-)

Auf der großen Tafel mit dem Sonnengebet des Franziskus las ich für mich folgende Strophe heraus: "Gelobt seist Du, mein Herr, durch Bruder Wind, durch Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst"....

Also sei auch der Regen gelobt? Ich bin dann aufs Rad gestiegen und habe die 60 km bis Ottobeuren klaglos bei heftigem Dauerregen absolviert. Ich sah es sportlich: ein guter Equipment-Check. 

Zu Bad Wörishofen kann ich nicht viel sagen, solcge Kurorte sind mir etwas suspekt. Hier gibts halt den Kripp-Hype ;-) Der Regen hatte den Vorteil, dass ich ganz allein durch den Kurpark rafeln konnte, wo doch Radfahren eigentlich verboten wäre...Positives Denken hilft, auch wenn ich schon erste Durchnässungserscheinungen hatte. Der Park ist wirklich schön, groß, grün, Blumen, Enten, ...naja, und dann bin ich weitergeradelt. Hinter Bad Wörishofen hab ich dann die Kopfhörer aufgesetzt und hab meinen neuen Historischen Krimi angefangen. Die Strecke war so verlassen , da war etwas Unterhaltung sehr angenehm. Also: Regen aus, Krimi an....Die km flossen dahin, ich korrigierte eine kleine Fehlroute, musste das aber mit 2 fiesen Steigungen büßen, der Krimi ging ordentlich los: 1944 in Dresden ("Der Angstmann"). 

Angesichts der Tatsache, dass nichts an mir noch trocken war zogen sich die letzten 10 km sann ätzenf durch hügelige Landschaft, die gewiss scjön war, die ich aber kaum noch klar erkennen konnte (Visir). "durch heitere und jegliches Wetter..."  Und dann springt der Kilometerstand auf 100: kurzes inneres Schulterklopfen, dann weiter: gleich geschafft....So ähnlich müssen die letzten Meter des Erlkönigs gewesen sein...

Im Regen etkenne ich von fern die beiden markanten Türme der Basilika, und dann rollts den Berg hinab: direkt zum Hotel, wo ich beim Check-in die Papiere volltropfe, um dann klitschenass auf mein Zimmer zu wackeln. (Hört man das Wasser in meinen Schuhen quietschen?)

108 km- Angekommen. Erstmal eine heiße Dusche....

Abfahrt
Abfahrt

03.08., 10 Uhr

Ich habe einen kostenfreien Dauerparkerplatz gefunden und hab erstmal mein Drahtesel gesattelt. Jetzt gehts los, in Füssen wird meine Radrunde am Sonntag wieder enden. Ich hoffe dann voller schöner Eindrücke und Erlebnisse !

Es ist bewölkt aber es regnet nicht, ein erster kurzerxStadtbummel ist drin, aber nzr zur Orientierung,  die Stadt schaue ich mir am Ende der Tour genauer an.


Radrunde
Radrunde
Gesattelt
Gesattelt

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