27.07.2024
Heute ist Samstag, letzte Erledigungen vor der Abfahrt. Die Tage in den Vogesen haben mir geholfen, abzuschalten, mich auf das Hier und Jetzt zu fokussiieren. Zugleich waren dort verbindende Momente wichtig: die einsame Natur des Gebirgres, die alten Spuren von Klosterruinen und auch des Jakonsweges: beosonders schön der Abstecher auf dem Rückweg nach Wissembourg in "meine" Pilgerkirche" St.Jean, wo ich einmal mehr fast wie zum Auftakt das Lied an dem Klavier spielen durfte.
Und jetzt ganz praktisch: was nehme ich mit? Die Packliste der letzten großen Touren hat sich immer ein wenig angepasst und auch diesmal muss ich eine schwere Entscheidung treffen, da mich die vielen Höhenmeter mit den starken Anstiegen dazu zwingen, Gewicht zu reduzieren. Ich erinnere mich da gut, wie ich vor genau einem Jahr über den Brenner fuhr: da habe ich jedes "Komfort-Gramm" verflucht.
Nach intensiver Vorbereitung der Etappen und dem Vergleich mit anderen Bikepackern, die z.T. auf youtube hilfreiche Videos hochgestellt haben, habe ich mich nun schweren Herzens dazu entschlossen, mein Zelt daheim zu lassen. Es ist zwar ein Leichtzelt und war immer eine sehr gute Flexibilisierung, aber auf dem Camino gibt es zahlreiche verschiedene Unterkünfte und ich will es um der "Erleichterung" willen nun wagen....
Ein zweites Set, was diesmal daheim bleibt ist daher auch mein Trangia/Küche, damit reduziere ich den Lebensmittel-Transport und verlasse mich mehr auf das regionale Angebot und klare Essenszeiten. Wichtiger ist die Wasser-Ration, da sollten immer 5 l an Bord sein. Die sonstige Devise lautet: weniger Klamotten, dafür öfter waschen.
Ich fahre also wie schon letztes Jahr ohne Vorderrad-Taschen und entlaste meinen Top-Bag auf dem Hinterrrad.
Die Anreise
Ich hatte mich ja bereits früh dazu entschieden, nicht zu fliegen und nicht die Bahn zu nutzen. (ersteres muss in Europa nicht sein, zweiteres auch während Olympia nicht ratsam)
Nun sitze ich an einer alten Karte mit Jakobswegen aus dem 17.Jh. und plane meine Anreise mit dem Auto. Einen Stopp werde ich mir gönnen, um die Fahrt zu entspannen und einen weiteren Spot zu besichtigen. Die Pilgerwege decken sich natürlich nicht mit den heutigen Autobahnen, aber sowas wie Autopilger gibt es ja auch nicht. Ich bin tatsächlich noch am schwanken, aber ich denke, einen kurzen Stop mache ich in der Bourgogne in Cluny, was ja bekanntlich im Mittelalter als mächtigstes und gigantischtes Klostzerzentrum Europas galt. Wie weit ich dann noch komme ist flexibel. Mich hat dies Jahr die Gedenkzeremonie in Oradour/s Glane sehr beeindruckt und ich denke, dass es eine gute Chance ist, dort im Limousin Halt zu machen. Hat zwar keinerlei Bezug zum Camino, ist aber spannend. Und so setzen sich die letzten Bausteine zusammen.....
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